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Intravesikale Elektrostimulation (IVES)

29 Jan 2015 21:27 #11 von Johannes1956
Lieber Sydney,

Doch, doch, Dein Profil ist sichtbar, war nur zu doof, reinzuschauen. Aber durchs Reden kommen die Leut z'amm.

Und, ja, ich habe im Zuge meiner Erkrankung gelernt, mehr zu hinterfragen, als manchen lieb ist und es hat sich bewährt. Ich habe hier im Forum so viel gelernt, was ich selbst oder durch meine behandelnden Ärzte nie erfahren hätte. Oft sind es die ganz einfach klingenden Fragen, die für andere so selbstverständlich klingen. Und eines darf man nie vergessen, dass man als Erkrankter, vor allem in der ersten Phase, wenn es unvermutet zuschlägt, oftmals gar nicht mehr richtig handlungsfähig, verzweifelt und verwirrt ist.

Ich werde nie vergessen, mit welcher Hilfsbereitschaft ich hier aufgenommen wurde und das ist auch meine Motivation, meine Erfahrungen hier zu teilen.

Mich würde speziell bei der ives Therapie interessieren, wer mit welcher Erkrankung schon damit Erfahrung hat.

Danke und liebe Grüße

Johannes

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29 Jan 2015 22:41 #12 von Sydney
Lieber Johannes

war erst heute wieder bei meinem Hausarzt wegen eines nicht urologischen Problems. Aber schon allein durch die Frage nach meiner Tamsulosin Einnahme bei der Anamnese merkte ich, das dieser, gut mit meiner urologischen Praxis zusammen arbeitet. Aber es ist so, dass manche der Ärzte perplex sind, wenn man sie hinterfragt, vor allem nach fundiert Recherchen.
Leider kann ich dir nicht dienen mit einer IVES Erfahrung, aber ich werde die Behandlungsmethode bei meinen nächsten Urologentermin ggf. zur Sprache bringen.
Ich nehme wegen meiner auch überaktiven Blase Spasmolyt ein und du schreibst ja, das IVES wird auch zur Dämpfung der überaktiven Blase, aber auch zum Wiederelangen des normalen Blasengefühls eingesetzt wird. Sollte vielleicht ein Versuch wert sein. Leider bieten nicht alle Urologen und Kliniken wegen des hohen Einweisungsaufwands die IVES an.
Mittlerweile habe ich auch den Link wieder gefunden der das Kathetergleitgel ohne Lokalanästhetikum vorschlägt : stimomed.com/Behandlung.htm

Schöne Grüße
Sydney
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30 Jan 2015 13:00 #13 von Johannes1956
Danke, Sydney für den interessanten Link. Werde mir mal die Methode, die in dem Beckenbodenzentrum angewendet wird und auf die ich eingeschult werde ansehen und das dort nochmals ansprechen.

Die Methode, die bei mir angewendet werden soll, ist leicht unterschiedlich, da die Stimulation nicht unter Urin-gefüllter Blase, sondern mit Kochsalzlösung vorgenommen wird. Ist aber ein ebenso guter elektrischer Leiter. Interessant ist der Hinweis, dass man bei der Therapie darauf achten muss, dass nicht zu viel renaler Urinnachfluss stattfinden soll, bei mir wird ja volle 60 Minuten therapiert, also davor nicht zu viel trinken.

Nachdem ich bei meinem Harnverhalt nur 800 ml hatte und nicht die erwähnte bedenkliche Grenze von 1.500 ml, lebt die Hoffnung auf Besserung.

Habe auch gelesen, dass man den Erfolg nicht gleich danach erwarten darf, eventuell stellt sich dieser erst nach einigen Monaten ein.

Bin schon gespannt,

Liebe Grüße

Johannes

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13 Feb 2015 19:24 #14 von Johannes1956
Hallo,

Die Einschulung konnte leider nur theoretisch stattfinden, da weder die Krankenschwester noch ich selbst den Katheter in die Blase hineinbrachten. Wir haben zwei Versuche gemacht, jedesmal war am Beckenbodeneingang Schluss.

Ich habe an den Tipp gedacht, der hier einmal im Forum gepostet wurde: Lachen, Entspannen, auch das hat nicht geholfen.

Nun weiß ich zwar, wie der ganze Vorgang theoretisch laufen soll, aber es gibt wegen des speziellen Katheters nun gewisse Bedenken. Er ist sehr weich und etwas dicker als der ISK Katheter und nicht beschichtet, aber mit dem Gleitmittel ging er sehr gut hinein, nur eben am Schließmuskel war Schluss.

Ich soll es morgen in der Früh zuhause nochmals entspannt versuchen, wenn der Katheter einmal drinnen ist, ist der Rest mit dem Füllen der Blase und den Anschlüssen theoretisch auch nicht mehr so schwer.

Jetzt brennt die Harnröhre ein wenig und ich versuche mich zu entspannen, damit es morgen klappt.

Johannes

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13 Feb 2015 20:08 #15 von Pamwhy
Hallo Johannes,

du hast aber ansonsten mit dem Schließmuskel keine Probleme oder???

Ich habe bei mir von Anfang an festgestellt, dass ich erst waagrecht einführe und dann senkrecht nach oben gehen muss, um in die Blase zu kommen...., die Uroschwester hat mir das jetzt wieder bestätigt, dass ich wohl einen "Knubbel" am Schließmuskel hätte und daher nicht ganz so einfach reinkomme. Die Ärztin, die bei mir vor 2,5 Jahren die Blasenspiegelung vorgenommen hat, sah und spürte beim Einführen nichts weiter...., die Schwester die mir zum gleichen Zeitpunkt das Kathetern beibrachte meinte auch, dass da wohl irgendwie ein Knick oder so wäre..... :huh:


Vielleicht musst du einfach noch mal ein bisschen "rumstochern"...;) sprich verschiedene Winkel und Richtungen ausprobieren....aber vorsichtig natürlich.... B)

Bis dann und ganz....

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14 Feb 2015 09:44 #16 von Johannes1956
Liebe Pam,

Hurra, geschafft! Ich liege schon am Strom angeschlossen. Tucker tucker tucker.

Nein, mit dem Schließmuskel habe ich keine Probleme, war auch bei der Urografie unauffällig. Bei Stress kann er sich so fest zusammenziehen, dass gar nichts mehr geht. Jetzt zuhause ging der Katheter ganz ohne Problem hinein. Die Kochsalzlösung einfüllen war dann allerdings eine Herauaforderung, durch das viele Gleitgel rutscht der Katheter leicht wieder aus der Blase. Bei der Einschulung hat man mir gesagt, mit Pflaster ankleben - vergiss es, überall Gleitgel und alles ist klebrig. Irgendwie hab ichs dann geschafft, die Kochsalzlösung in mich hineinzufüllen. Flasche Abstöppeln war dann keine gute Idee, alles rinnt wieder aus und der Stöpsel vom Katheter, den ich wieder raufschraubte war undicht. Also wieder Flasche dran und Tropf schliessen, damit nichts ausrinnt, die Flsche habe ich neben mich gelegt.

Das Gerät anschließen war dann einfach, Stecker schwarz ans Gerät, Referenzelektrode (roter Stecker) auf den Bauch über der Blase (vorher rasieren), Gerät auf Kanal A stellen, Einstellung I Programm für neurogene Blasenentleerungsstörung Frequenz 10 Hz, 200 Mikrosekunden Impulsbreite einstellen und Rädchen drehen, bis man den Stromimpuls spürt, maximal Stärke 20 (mehr hilft nicht mehr). Die Stromimpulse spüre ich als leises Klopfen gegen die Blase von Innen, nicht unangenehm, nicht schmerzhaft. Jetzt heißt es eine Stunde liegen und Entspannen, was ich tue, indem ich hier schreibe.

Also, es ist wie mit Allem, wenn man es einmal gemacht hat, ist es dann gar nicht so schwer. Ich kann jetzt 20 Tage üben und beim nächsten Mal ist das Badezimmer sicher nicht mehr überschwemmt B)

In Summe sollte man schon 3 Stunden Zeit einplanen, denn nach der Stimulation ist es gut, sich noch eine Stunde Ruhe zu gönnen, viel zu trinken und die Blase wieder gut durchzuspülen.

Bin gespannt, ob die Prozedur irgendeine Wirkung zeigt. Ich werde berichten.

LG

Johannes
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14 Feb 2015 10:03 - 14 Feb 2015 10:04 #17 von matti
Hallo Johannes,

es freut mich das es nun doch funktioniert hat.

Beim lesen deines letzten Beitrages ist mir ein Punkt aufgefallen. Achte vor allem auf Sterilität. Katheterstöppsel drauf und ab und drauf und Flasche dran und ab und dran... Du schaffst eine direkte Verbindung zu deiner Blase!

Ja, ja, von hier ist natürlich Klugscheißen einfach. ;)

Matti

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14 Feb 2015 10:33 #18 von Johannes1956
Hallo, Matti,

Ja, danke für den Hinweis. Bei der Einschulung wurde mir nur gezeigt, wie ich die Flasche anschließe, wie es dann weitergeht war mir nicht ganz klar. Jetzt ist es mir klar, Flasche nach dem Füllen der Blase dranlassen und die Zufuhr schließen. Nach der Behandlung abstoppeln und ausrinnen lassen. Hab mir jetzt neben das Bett ein höheres Tischchen gestellt, wo ich alles drauflegen kann und ins Bett eine Auflage, so klappt das morgen sicher schon besser.

Die ganze Prozedur hat gewisse Unsicherheiten, vor allem weil diese Katheter eher sperrig sind mit den Anschlüssen dran, nicht umhüllt sind, also nach der Entnahme aus der Packung frei liegen, aber relativ schwer einzuführen sind, weil etwas schlabbrig und mit dem Gleitmittel wird alles rutschig, man kann nichts mehr angreifen. Da muss man echt drauf achten, sauber zu arbeiten. Hoffe, dass ich die 20 Tage keinen Schnitzer mache und mir was einfange, aber ich passe auf, so gut es geht.

Da sieht man erst, wie einfach und sicher ISK ist.

LG

Johannes

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14 Feb 2015 14:45 #19 von Pamwhy
Ohhh Johannes,

ich sehe das Chaos bildlich vor mir :P, naja aber du sagst es ja schon mit Übung wird es besser...., war am Anfang mit dem ISK nicht anders. Ich hatte z. B. den Beinspiegel die ersten paar Tage noch nicht, die Schwester meinte ich bräuchte auch nicht unbedingt einen, "Klemmen sie sich doch einen Spiegel unter die Toilettenbrille".... :woohoo: Da musste ich ab und zu auch Tauchen gehen :pinch: Zum Glück liegt diese Zeit hinter mir ;)

Der Zeitaufwand jeden Tag ist auf alle Fälle heftig, ich hoffe es bringt dir dann wenigstens den erhofften Erfolg.... ich drücke dir die Daumen, dass alles klappt.


Bis demnächst und ganz....

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15 Feb 2015 10:45 #20 von Johannes1956
Liebe Pam,

Heute, am 2. Tag lief es bereits viel besser, fast schon Routine. Die Anleitung, die ich im Spital erhalten habe, ist auch nicht verständlich und lässt einige, wichtige Schritte aus, ich werde sie überarbeiten (um dann mit meiner Besserwisserei negativ aufzufallen ;) ).

Wichtig ist, dass man sich das Infusionsbesteck vor dem Katheter Einführen komplett herrichtet. Das Verschlusskäppchen sitzt bei dem Besteck, das ich erhalten habe wirklich sehr fest drauf, ich hab sogar eine Zange gebraucht. Damit keine Keime reinkommen, hab ich dann den offenen Schlauch auf einen mit Schleimhautdesinfekt getränkten Tupfer gelegt. Die Infusionsflsche aktivieren, da muss man beide Löcher aufmachen, in das oben wird die Spitze des Schlauchs gesteckt, das an der Seite dient der Belüftung. Das Rädchen muss man dann nach unten drehen, damit der Schlauch geöffnet wird und so kann man einmal das Tropfgefäß oben füllen. Jetzt schließe ich den Schlauch wieder und erst jetzt setze ich mir den Katheter.

Nachdem in meiner Blase immer was drinnen ist, entleere ich sie zuerst über den gesetzten Katheter in eine bereitgestellte Urinflasche, und danach schließe ich das Infusionsbesteck an. Dabei liege ich schon auf einer Unterlage im Bett, wenn was rausrinnt, aber heute blieb alles trocken :)

Jetzt halte ich die Flsche mit der physiologischen Kochsalzlösung hoch, öffne den Schlauch mit dem Rädchen, das ihn abklemmt, und es dauert nur wenige Minuten, bis ich die empfohlenen 300 bis 400 ml drinnen habe. Den dabei entstehenden Harndrang kann ich zurückhalten, dann entspannt sich meine Blase auch und nun wird das Stimulationsgerät angeschlossen und eingeschaltet.

Ich muss eine Stunde behandeln, dabei muss ich ein wenig aufpassen, weil das Gerät auf 20 Minuten voreingestellt ist, es schaltet sich danach selbst aus und ich muss das Rädchen wieder auf Null stellen und nochmals langsam auf 20 drehen. Aber ich spüre es auch gleich immer, wenn es aufhört, in meiner Blase tucker tucker tucker zu machen.

So liege ich jetzt wieder und kann in Ruhe hier schreiben, bin echt froh, dass ich es dann doch so schnell gelernt habe. Es ist viel viel angenehmer als im Spital. So nett die Schwestern auch sein mögen, meine Blase und Harnröhre verkrampft in Spitalsumgebung immer. Zuhause muss man, so wie Matti es gesagt hat, halt sehr auf sauberes Arbeiten achten.

Nach der Behandlung brennt die Harnröhre ein wenig und ich bin dann ziemlich müde, aber ich trinke danach viel von meinem Zistrosentee und heute in der Früh habe ich nichts mehr gespürt und Kathetern war wieder ganz einfach.

Nur noch 18 mal. :P

Johannes

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