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Intravesikale Elektrostimulation (IVES)

22 Jun 2015 21:19 #61 von Rainer 66
Lieber Johannes, lieber Matti

Vielen Dank für Eure Ausführungen und Rat. Habe heute nochmal das komplette Training: Magnetstuhl, Biofeedback, Atemtraining, Vojta, und Massage absolviert und auch das Kathetern probiert.
Leider wieder schmerzhaftes Brennen wie das bekannte "Messer im Harnleiter" und Blut im Urin. Mir kommt es so vor als wenn die Kanten der Löcher im Katheter den Harnleiter aufschlitzen.
Vorbereitung war seit Dienstag vergangener Woche Antibiotika und ein "frischer" Katheter.
Habe immer noch den Bauchkatheter. Auf Anraten der Ärztin haben wir die ISK ersteinmal abgebrochen und warten zwei Wochen ab, bis das die "Wunde" wieder verheilt ist. Dann versuchen wir es mit einem Gel Katheter und einer Gel Spritze, die mit einem Anästhetikum versehen ist, nochmal.
Vielleicht liegt es auch am Bauchkatheter... Jedoch habe ich Sorge mir den ziehen zu lassen, bevor das mit dem ISK klappt.

Bin im Moment ein wenig ratlos. Versuche es ersteinmal mit Entspannung und Loslassen.


Viele Grüße
Rainer

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22 Jun 2015 22:19 #62 von Johannes1956
Lieber Rainer,

Also, am Katheter kann es eigentlich nicht liegen. Gerade der Hollister VaPro ist sehr glatt und auch die Öffnung rund ohne Kanten, schau Dir den Katheter einmal in Ruhe an, da kann nichts schlitzen oder schneiden. Aber probier doch einmal ein anderes Produkt, ich verwende auch immer wieder den Lofric origo, der ist für mich in manchen Situationen noch leichter einzuführen als der VaPro. Bei Lofric aktivierst Du die Gleitflüssigkeit unmittelbar vor der Anwendung, der Katheter und die Flüssigkeit kommen mir noch sanfter vor, vielleicht verträgst du ja auch die Gleitflüssigkeit vom Hollister nicht.

Ich verwende auch wahlweise dann noch den Coloplast Katheter, der ist für unterwegs praktisch, weil er in einer festen Hülle ist und teleskopartig verkleinert drinnen steckt in einer speziellen Gleitflüssigkeit. Ausprobieren, welcher Dir am besten zusagt, aber weh tun darf eigentlich keiner, das liegt dann doch eher an der entzündeten Harnröhre oder einem sehr angespannten Beckenboden, anders kann ich mir das nicht vorstellen.

Meine TCM Ärztin hat mir spezielle Atemübungen gezeigt für die Entspannung des Beckenbodens, denn manchmal bekomme ich den Katheter nicht hinein, da bleibe ich so gefühlt kurz vor dem Eingang in die Blase stecken, es geht nichts weiter und Gewalt sollte man da nie anwenden, aber weh hat es nie getan und geblutet hat es auch nie.

Katheter mit extra Gleitgel haben nicht wirklich einen Vorteil. Wenn Du Gleigel mit Lidocain, das ist ein lokales Betäubungsmittel verwendest, also etwa Cathejell mit Lidocain, musst Du darauf achten, dass Du Dir das Gleigel ganz in die Harnröhtre spritzt und das Zieharmonikafläschchen dann nicht loslässt, sonst saugst Du alles wieder raus. Da musst Du das Fläschchen zusammengedrückt halten und die Spitze aus der Harnröhren rausziehen. Wenn Du ein Gleigel mit Spritze hast, ist es etwas leichter zu applizieren. Dann braucht es jedenfalls eine Einwirkzeit, sonst bringt das Lidocain gar nichts, das ist ein wenig langweilig, nachdem das Gleitgel appliziert ist, noch etwas zu warten, alles klebt und rutscht und die Finger hast Du auch nicht mehr sauber. Ich musste das machen für die ives, weil die Elektrodenkatheter nicht vorbeschichtet waren, und, echt, die vorbeschichteten waren immer besser einzuführen. Ich habe auch das Lidocain nicht vertragen, von dem entzündetete sich meine Harnröhre und brannte, ich musste dann auf ein Gleitgel ohne Lidocain umsteigen.

Ich kann mich noch gut erinnern, solange ich den SPK hatte, hatte ich Schmerzen in der Blase und der Harnröhre. Alles war entzündet, aber eben nicht bakteriell, aber gereizt, und da tut jeder Katheter weh, da brennt auch das Einspritzen eines Gleitgels. Und der Beckenboden war verkrampft, was dem Kathetern gar nicht zuträglich ist. Ich würd ihn mir entfernen lassen, rede mit Deinem Arzt, vielleicht kannst Du anfangs Hilfe beim Kathetern bekommen. Und wie gesagt, einmal ein anderes Produkt ausprobieren.

Alles Gute, drücke Dir die Daumen, dass es bald klappt und Du den SPK los wirst.

Und, ich will jetzt nicht belehrend wirken, es ist die Harnröhre, in die Du Dir den Katheter schiebst, der Harnleiter verbindet Niere mit Blase, sorry für die Korrektur, aber wenn Du mit Deinen Ärzten sprichst, kommt es besser, die Teile richtig zu benennen.

Johannes

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22 Jun 2015 23:17 - 23 Jun 2015 07:23 #63 von matti
Hallo Rainer,

du schreibst:

Magnetstuhl, Biofeedback, Atemtraining, Vojta, und Massage absolviert und auch das Kathetern

.

Alles an einem Tag. Dies wäre selbst für ein Rehaprogramm unter stationären Bedingungen schon heftig, wenn nicht gar zuviel. Ich kann deinen Leidendruck nachvollziehen, aber mit "Gewalt" kann man auch das Gegenteil erreichen.

Ich würde jetzt ebenfalls einige Tage abwarten. Dann aber würde ich diesen bescheuerten Dauerkatheter loswerden. Was soll den passieren, wenn du doch Notfalls deinen Harn über das Selbstkatheterisieren ablassen kannst?

Diese Gel Spritze vorab, ist 80er Jahre. Es gibt schon einen Grund warum man dies heute nicht mehr durchführt und die Produkte sich weiterentwickelt haben. Infektgefahr ist um ein vielfaches Höher und das Verletzungsriskiko steigt durch hohen Druck bei falscher Anwendung.

Alle Hersteller verwenden heute nicht einfach ein Gel bzw. eine hydrophile Beschichtung nur damit es "flutscht". Nein, die Zusammensetzung dieser Gleitmittel ist optimal auf den PH-Wert und auch Salzgehalt der Harnröhre abgestimmt. Mit Zusatzgels zu arbeiten, ich halte nichts davon.

Was mir die ganze Zeit so durch den Kopf schwirrt. Handelte es sich um ein einfaches (neues) Wattestäbchen bzw. kannst du ausschließen das dieses nicht mit eine Substanz (was auch immer), sagen wir einmal als Racheakt oder aus was für Gründen auch immer, eingeführt wurde. Ist den beispielsweise eine herbeigeführte Verätzung ausgeschlossen?

Matti

Edit: Sorry, hatte hier etwas verwechselt.

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23 Jun 2015 06:25 #64 von Johannes1956
Hallo. Matti,

Da verwechselst Du etwas. Das mit dem Wattestäbchen war der Verzweifelte. Rainer hatte einen Harnverhalt während eines Segeltörns und überdehnte Blase. Was den Harnverhalt verursachte, ist offensichtlich nicht bekannt. Jetzt Entleerungsstörung mit viel Restharn.

Ansonsten stimme ich mit Dir überein.

@ Rainer, hast Du auch so, ohne Katheter Schmerzen in der Harnröhre? Kannst Du auch spontan urinieren, mit Restharn, oder geht da gar nichts? Zu viel des Guten, wie Matti sagt, der Meinung schließe ich mich an. Ich musste nach meinem Harnverhalt und nachdem der SPK entfernt wurde ein halbes Jahr bis zur ives warten, damit sich alles so weit wie möglich regeneriert. Die ives war dann auch belastend und ich hatte auch Probleme mit Schmerzen anfangs.

Johannes

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23 Jun 2015 07:22 #65 von matti
UPSSSSSSSSSS,

kommt davon, wenn man um Mitternacht noch antwortet. Habe ich wirklich verwechselt, sorry.

Matti

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05 Jul 2015 19:48 #66 von Rainer 66
Lieber Johannes

Bei mir geht sehr wenig: Konkreter: Ein Harndrang stellt sich erst so ab ca. 400 ml Restharn ein. Der Harndrang ist dann so minimal, dass ein paar Tropfen kommen. Ich wende keine Bauchpresse an. Bei 600 ml Restharn kann ich, wenn es gut geht, evtl. 10- 40 ml herauströpfeln, dann ist der Harndrang einfach weg und es kommt nichts mehr. Also öffne ich den SPK und messe in einem Messbecher wieviel Restharn herauskommt. Dies mache ich am Wochenende, wenn ich Zeit habe. Sonst habe ich den SPK auf Dauerablass.
Ansonsten habe ich keine Schmerzen in der Harnröhre. Wenn der Restharn aufhört zu laufen, d.h. die Blase leer wird, gibt es einen kleinen Schmerz im Penis, wahrscheinlich durch den Druckunterschied, der plötzlich auftritt. Wenn ich einen Beutel dran habe, kann es auch schonmal zu solch einem "Schmerz" kommen.

Kennst Du die Tennisball-Übung? Du setzt Dich auf einen relativ harten Stuhl und legst einen halben Tennisball unter den Damm. Wenn Du es einigermaßen aushalten kannst, ist Deine Beckenbodenmuskulatur entspannt, wenn nicht ist sie sehr angespannt.
Nach den Atemübungen ist das Sitzen auf dem Tennisball wesentlich angenehmer geworden. Ich merke jetzt auch den Unterschied zwischen Anspannung und Entspannung sehr deutlich.

Habe heute nochmal versucht zu kathetern. Bin so ca. eine Zeigefingerlänge weit gekommen. Danach wurde es von unangenehm zu sehr unangenehm. Es begann dann wieder dieses Gefühl, als wenn ein kleines Messer durch die Harnröhre geschoben wird. Habe sofort aufgehört und ganz langsam und vorsichtig den Katheter wieder herausgezogen. Zum Glück hat nichts geblutet. Das Rausziehen war wohl so gerade noch rechtzeitig.
Als Katheter habe ich wieder den Hollister Vapro CH 12 benutzt, der ja eine Nelaton Spitze hat. Was hälst Du alternativ von einer Tiemann Spitze? Oder ist es sinnvoll einen kleineren Durchmesser zu verwenden?
Ich denke auch, dass eine Betäubung mit einem Gel das Problem nicht beseitigt.

Für mich stellt sich die Frage, wie ich wieder einen solchen Harndrang bekomme, der das Herauslassen des Urins ermöglicht oder wenigstens teilweise ermöglicht.
Da es früher funktioniert hat, wird es auch einen Weg geben, dort wieder hinzukommen, ich muss ihn nur finden.

Im Moment habe ich Sorge, dass, wenn ich den SPK entfernen lasse und das mit dem ISK nicht funktioniert, ich ein ziemliches Problem habe.

Vielen Dank nochmal für Deine Ratschläge und Tipps! Muss jetzt wirklich überlegen, was ich mache.

Beste Grüße
Rainer

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05 Jul 2015 20:11 #67 von Bernhardine
Hallo Rainer,
ganz kurz eine Frage: ist bei dir denn mal angedacht worden, ob du ein Kandidat für die Interstim-Therapie ( Blasenschrittmacher) wärst?
Vielleicht wäre das doch eine Lösung für dein Problem und du müsstest nicht kathetern.
Liebe Grüße
Bernhardine

Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten , weitergehen !

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05 Jul 2015 22:33 #68 von Rainer 66
Hallo Bernardine

Danke für die Nachfrage. Ich habe mal etwas über einen Blasenschrittmacher gelesen, dies aber relativ schnell verworfen, da ich bislang davon ausgehe, dass es etwas mit loslassen also auch mit der Psyche zu tun haben könnte.

Vielleicht muss ich das Thema mal wieder aufgreifen. Hast Du dazu nähere Infos, Tipps o.ä.

Beste Grüße
Rainer

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06 Jul 2015 07:11 #69 von Johannes1956
Lieber Rainer!

Ich kann mich nur wiederholen. Ich verwende folgende Katheter, je nach Situation und alle drei machen keinerlei Probleme.

Coloplast Ref 28692 SpeediCath Compact 30 Stück

Hollister VaPro Ref 72124 Ch 12 25 Stück

LoFric Origo CH12 Ref 4431200 30 Stück

Einen suprapubischen Dauerkatheter halte ich für keine gute Lösung. Den musst Du auch alle vier bis sechs Wochen tauschen lassen und er hat mir stets Probleme verursacht.

Also solltest Du nochmals zu Deinem Urologen und abklären lassen, warum das mit dem Selbstkathetern nicht funktioniert.

Bezüglich der Blasenfunktion, ich will Dir nicht den Mut nehmen, aber wenn der Blasenmuskel geschädigt ist, etwa durch chronische Übedehnung oder akute Überdehnung, erlangt er nicht mehr seine volle Funktionsfähigkeit. Es kommt drauf an, welche Ursache Dein Harnverhalt hatte. Ich kann mich nicht mehr erinnern, konnte man das feststellen?

Bei mir war es so, dass ich anfangs meine Blase auch ganz schlecht spürte und heute kann ich sie entleeren, aber ein Restharnvolumen von durchschnittlich 200 ml bleibt in der Blase und das muss ich eben regelmäßig selbst auskathetern. Wie gesagt, bislang ohne Probleme. Manchmal habe ich einen verspannten Beckenboden, dann komme ich mit dem Katheter nicht rein. Ich mache dann meine Atemübungen und probiere es später, meistens geht es dann ohne Problem. Man darf sich beim Kathetern keinen Stress machen.

Aber nochmals, wenn Du mit dem Katheter nicht in die Blase kommst, lass es Dir jedenfalls abklären. Ich meine jedenfalls, solange Du den suprapubischen Katheter drinnen hast, wird das nicht gut gehen. Mit dem Ding drinnen verkrampft Blase und Beckenboden, ich würde ihn mir entfernen lassen und dann unter ärztlicher Hilfe zeigen lassen, wie der Einmalkatheter am besten eingeführt wird, die Urologen können das! Bei engem Beckenboden gibt es auch Tricks. Ich muss zum Beispiel zuerst meinen Penis hochziehen und wenn ein Widerstand kommt, ihn hinunterhalfen, bevor ich den Katheter weiterschiebe.

Alles Gute weiterhin,

Johannes

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06 Jul 2015 07:55 #70 von Bernhardine
Guten Morgen Rainer,

du kannst dich bei deinem nächsten Besuch beim Urologen darüber informieren lassen, ob du überhaupt ein Kandidat für einen Blasenschrittmacher bist. Der würde dann sowieso nicht sofort fest implantiert, das Einsetzen der Schrittmacher geht über mehrere Testphasen, man muss insgesamt etwa fünf Monate einplanen, bis die Prozedur beendet ist.

Hier im Forum findest du jede Menge Infos über die Interstim-Therapie.

Ansonsten kann ich Johannes nur beipflichten, du musst unbedingt mit einem Urologen abklären, warum das kathetern bei dir nicht klappt. Versuche, unter "Aufsicht" einen Katheter zu schieben, vielleicht wird dann schon herausgefunden, was du falsch machst!
Eigentlich sollte es nämlich wirklich klappen, sofern du die richtige Größe verwendest. Ich habe auch lange kathetert und hatte keine Probleme damit, die Katheterspitzen sind eigentlich alle so gearbeitet, dass man sich nicht wehtun kann.

Ich hoffe, dass du bald eine Lösung für dein Problem findest!

Liebe Grüße

Bernhardine

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